Julians Tipp im Mai

Liebe Gartenfreunde,

der alte englische Lord wird gefragt „warum sein Rasen so gepflegt aussieht“.

„Ganz einfach“ sagt er. „Sie müssen nur zweimal die Woche mähen und das 200 Jahre lang“.

 

Ein gepflegter Rasen ist das Aushängeschild für viele Gartenbesitzer. Das steckt in unseren Genen.

Bis vor vier Generationen waren noch 80 % unserer Vorfahren in der Landwirtschaft tätig.

Und so wie der Landwirt das Wachsen seines Getreides verfolgt, so stehen wir mit Stolz vor unserem Rasen.

Die Regel für einen guten Rasen ist in der Theorie einfach. Man fördere alle Bedingungen, die dem Gras gefallen.

Der wichtigste Faktor ist der Boden. Einmal angelegt, können wir diesen nur mit großem Aufwand noch verbessern. Also am besten gleich richtig. Der beste Boden ist gut durchwurzelbar und tiefgründig. Beim Neubau von Häusern wird der vorhandene Mutterboden häufig nachhaltig durch Baumaschinen zerstört. Bei der Rasenanlage sollte der Boden trocken sein, damit er nicht noch mehr verdichtet wird. Ich empfehle eine tiefgründige Lockerung. Wer anschließend eine Gründüngung mit Lupine ausbringt, verbessert den Boden maßgeblich. Das Kalken mit Dolomit Kalk verbessert die Bodengare.

Auch ist das Saatgut zu beachten. Hier empfehlen sich geprüfte Sorten (RSM Mischungen) die Frost, Tritt, Wassermangel, Beikräuter und die Maht gut wegstecken. Wertvolle Rasengräser benötigen häufig etwas länger, bis sie keimen. Dann sind diese aber sehr konkurrenzkräftig und bestocken sich gut.

Ein gesunder Wasserhaushalt ist essenziell für einen leistungsfähigen Rasen. Wer möchte, kann die Beregnung schon bei der Rasenanlage mit einbauen. Umso tiefgründiger der Boden, desto weniger Beregnung ist nötig. Wenn die Rasenwurzeln nicht gehindert werden, wachsen sie bis zu 8 m tief und zapfen das Grundwasser an. Verdichtungen verhindern dies.

 

Das Licht ist wichtig. Beschattung mag ein Rasen nicht. Dann setzen sich andere Pflanzen durch, die mit weniger Licht besser zurechtkommen.

Noch mal zurück zum alten Lord. Häufiges mähen bekommt dem Rasen gut. Das regt zur Bestockung an. Nur Gräser mögen häufiges Mähen. Alle mehrblättrigen Kräuter im Rasen hingegen schätzen dies gar nicht und werden verdrängt. Vertikutieren, Aerifizieren und leichtes Walzen sind weitere Pflegemaßnahmen, die die Rasenpflanze schätzt.

Dann auch daran denken, dass das Laub im Herbst entfernt wird und die Maulwurfshaufen eingeebnet werden.

Wir steuern das Wachstum und die Gesundheit des Rasens mit einem guten Dünger. Im Frühjahr mit Langzeitstickstoff im Herbst mit Kalium, um die Frosthärte zu fördern. Eisen macht das Gras grün und Dolomit- oder Algenkalk sorgen für den entsprechenden ph Wert.

 

Wenn wir dann gefragt werden, warum unser Rasen so gut aussieht, sagen wir: „viel Liebe und 20 Jahre Arbeit“.

 

Euer Julian