Julians Tipp im Juni
Liebe Gartenfreunde,
die Sommersonnenwende am 21. Juni markiert den längsten Tag des Jahres und den offiziellen Beginn des Sommers. Die Pflanzenwelt steht in voller Blüte und das Wachstum erreicht seinen Höhepunkt. Jetzt dauert der Tag auf Höhe Berlin fast 17 Stunden. Kurz nach der Sommersonnenwende folgt der Johannistag mit seinen Bräuchen am 24.Juni. Eine wahrhaft magische Zeit.
Magische Zeiten, magische Pflanzen, wie der von mir geschätzte Schwarze Holunder. In Süddeutschland auch als Holler bekannt und in England als Elder bezeichnet. Dem Busch werden große Kräfte zugesprochen. Im Roman Harry Potter ist der „Elder Stab“ auf Deutsch „Holunder Stab“ der mächtigste Zauberstab.
Im Volksglauben nahm man über den Holunder Verbindung zu den Ahnen auf oder nutzte diesen als Heilpflanze. Roh dürfen Holunderbeeren nicht verzehrt werden, doch gekocht als Saft oder Aufgesetzter eine Delikatesse. (Bitte auch stets darauf achten, dass man den schwarzen Holunder nicht mit dem roten oder Zwerg Holunder verwechselt, dessen Samen giftig sind.)
Die Blütendolden erreichen im Mai und Juni ihren Höhepunkt . Diese können zu Sirup verarbeitet oder -besonders lecker- in Teig ausgebacken werden.
Dazu sammelt man die Blütendolden früh morgens, dann ist der Duft besonders intensiv. Bitte nicht waschen, sonst geht das Aroma verloren. Eventuell vorhandene Insekten schüttelt man ab. Für den Teigmantel wird ein Eierpfannkuchen-Teig angerührt. In diesem werden die Dolden geschwenkt und anschließend in einer Pfanne im heißen Fett ausgebacken. Pro Seite benötigt man ungefähr 2 min. Anschließende entnimmt man die ausgebackenen Dolden mit einer Schaumkelle aus der Pfanne und lässt das Fett auf etwas Küchenpapier abtropfen. Dieses Dessert oder Snack servieren wir warm mit etwas Puderzucker. Mein Geheimtipp ist ein kleiner Schuss Limoncello in den Teig.
Auch für die Insekten und Vögel ist der Holunder eine wertvolle Nahrungsquelle.
So können wir wieder das schöne mit dem Nützlichen verbinden.
Euer Julian